In der Mitte des 18. Jahrhunderts begannen englische Unternehmen, im Atlantik vor Neufundland im großen Stil zu fischen. Die Arbeiter dafür holten sie sich aus dem Süden Irlands, auf dem Weg zu den Fischgründen. Zunächst für ein, dann später für zwei Jahre verpflichteten sich irische Männer und Frauen zu Fischfang und -verarbeitung in Neufundland. Schon bald begannen einige, sich vor Ort niederzulassen und Familien zu gründen. Sie kamen besonders aus dem County Waterford, aber auch aus anderen Regionen Südost-Irlands, wie Sliabh Luchra. Natürlich brachten sie ihre Kultur, ihre Musik und auch ihre Instrumente mit in die neue Heimat. Seitdem gibt es in Neufundland eine deutlich südirische Bevölkerung mit starken Wurzeln in der irischen Heimat.
Seit dem späten 19. Jahrhundert hat das Akkordeon in seinen verschiedenen Spielarten in beiden Regionen eine zentrale Rolle in der irischen und neufundländischen Musik übernommen. Ein großer Teil der Musik Neufundlands ist tief in der irischen Musik verwurzelt, insbesondere Tuneformen wie Singles und Doubles haben eine unheimliche Ähnlichkeit mit Polkas und Slides. Die Verbindung mit der Musik aus Sliabh Luachra, die ja auch stark von Polkas und Slides geprägt ist, hat speziell durch den irischen Musiker Seamus Creagh besonderen Einfluss bekommen, der lange Jahre in Neufundland lebte. Seit seinem Tod im März 2009 wird zu seiner Erinnerung dort jährlich ein großes Festival abgehalten.
Das aktuelle Projekt vereinigt drei der besten Vertreter auf dem Knopfakkordeon von beiden Seiten des Atlantiks, die ihre eigenen Tunes, Lieder und Stile in einmaligen, aufregenden und geschmackvollen Arrangements mit Akkordeons und Melodeons vorstellen und mit Geschichten und Informationen über ihre Heimatländer würzen werden; auch Spaß und Humor finden hier ihren Platz.
Dieses Programm mit der Musik Neufundlands zusammen mit der aus Waterford und Sliabh Luachra öffnet den Weg zu wahren Entdeckungen der Entwicklung und Vielfalt irischer Musik zwischen zwei vom Atlantik getrennten Regionen über zwei Jahrhunderte, eine Verbindung, die bislang noch nicht die ihr zustehende Beachtung gefunden hatte.
Ein spannendes und aufregendes Konzert, eine wirklich einzigartige Erfahrung für jeden Zuhörer!